Das Jahr ist schon wieder fast zwei Wochen alt und noch gibt es nicht viel Neues zu berichten. Daher wollen wir die kurze Ruhe nutzen, um noch ein paar Highlights des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen.
Neben, von engagierten Studenten organisierten, ausgelassenen Feiern, gab es natürlich auch spannenden Exkursionen. 2014 war ein sehr international orientiertes Jahr für den Studiengang Mediendesign. Wir haben unsere Fühler weit in den Osten gestreckt, von Istanbul bis nach China. Aber nicht Alles auf einmal! Lasst uns das Ganze von vorn nach hinten aufrollen…
Das Stichwort „China!“ fiel im Frühjahr 2014 das erste Mal, ab da wurde es immer lauter , konkreter und vor allem spannender um das Thema herum. Ein paar Monate vor den großen Sommer-Semesterferien ’14 stand es dann fest, nachdem Studiengangsleiter Prof. Markus Fischmann unserer neuen Partnerschule in spe bereits einen kleinen Besuch abgestattet hatte:
Die Beijing Film Academy würde in Kooperation mit uns, den Mediendesignern der Hochschule Hannover, einen Imagefilm für den dort neu entstehenden „Movie Park“ produzieren.
Besonders im Fokus stand natürlich auch die neue Partnerschule an sich, die Beijing Film Academy. Die staatliche Filmhochschule wurde 1950 gegründet und wuchs seit dem zu der größten und bestrenommierten ihrer Art im asiatischen Raum heran. Heute ist die Beijing Film Academy international bekannt, umfasst 5 Schulen, 7 Fakultäten, welche sich in 12 Bereichen spezialisieren:
I. Fakultät Art Direction: Animation & Art Design
II. Fakultät Regie : Werbung & Film und Fernsehprogramm Produktion & Film Regie
III. Fakultät Film Theorie: Filmanalyse
VI. Fakultät Management: Film Produktionsmanagement und Distribution
V. Fakultät Photographie: Cinematographie & Filmbildingenieure
VI. Fakultät Drehbuch & Kinostudien: Filmliteratur
VII. Fakultät Ton : Tonaufnahme für Film
Schnell fanden sich begabte und mutige Studenten, die sich für dieses Abenteuer bereit fühlten. Geplant war ein 3-wöchiger Aufenthalt, mit der kompletten Produktion direkt vor Ort. Aber wie das nun einmal ist mit Plänen, machen diese sich gern selbständig.So wurde der Dreh und die Produktion auf 2015 verlegt, so dass die 12 Mediendesignstudenten erst einmal 10 Tage lang die Gelegenheit hatten, die Location, das Land und die Schule kennen zu lernen. Begleitet wurden sie dabei von Prof. Markus Fischmann, Prof. Timo Schnitt und Dekan Prof. Köpke.
Aber bevor wir uns hier weiter in Zahlen und Fakten verlieren, sind wir lieber ganz nah dran. Johanna G. Fastenau aus dem 7. Semester hat ihre Eindrücke und Erlebnisse in Worte gefasst:
„Wir flogen von Frankfurt nach Shanghai, wo wir die Gelegenheit hatten, die Stadt zu besichtigen. Das Hotel war der erste kleine Kulturschock, aber dafür war es günstig. Wir hatten wechselnde Guides, die uns Museen (u.a. das Shanghai Museum of Animation), die U-Bahn, das Geschäftsviertel, die Innenstadt und das Expo-Gelände zeigten.
Vor allem die Skyline nachts ist Wahnsinn!
Wir sind abends oft noch mit Prof. Schnitt in kleinen Gruppen losgezogen und waren fotografieren. Am zweiten Tag haben wir lustigerweise ein Tarzan 3D-Plakat gefunden, das musste auch sofort geselfiet werden.
Nach drei Tagen ging es von Shanghai nach Qingdao, zwei Flugstunden weiter nördlich an der Küste gelegen. Dort wurden wir von der Agricultural University aufgenommen, die sich um unsere Unterbringung und das Programm kümmerte. Wir wohnten in einem Hotel nahe des Campus (um einiges komfortabler als das Erste!), aßen meist in den Besucherräumen der Mensa und waren tagsüber mit dem Bus in Qingdao unterwegs. Auch hier gehörten Museen und Kunsthallen zum Programm, wir besuchten aber auch Shopping Malls, Restaurants, traditionelle Teehäuser, den Olympia-Park und waren an der Küste Felsenklettern bzw. unfreiwillig Schwimmen. Natürlich haben wir uns auch die Hochschule selber angeguckt, die wirklich riesig ist! 8000 Ersties jedes Jahr kommen neu dazu.
Die Studenten wohnen auf dem Campus, es gibt einen Park, mehrere Sportplätze, Fitnessclubs, Einkaufmöglichkeiten etc. . Und wir lernten die Animations-Studenten kennen, bzw. durften bei der Arbeit zuschauen. Die sind wirklich um einiges disziplinierter, aber dafür anscheinend auch weniger kreativ/frei in ihren Ideen. Wir haben dort produzierte Kurzfilme gezeigt bekommen und Prof. Schnitt und Prof. Fischmann haben Vorträge gehalten.
Am letzten Tag kam unser Dekan Prof. Köpke dazu und wir fuhren zur Beijing Film Academy, die etwas außerhalb von Qingdao liegt. Obwohl dort vieles noch im Aufbau ist, war die Hochschule schon beeindruckend (3D-Kino für das Grading etc.).Nach insgesamt 24 Stunden Rückreise waren wir dann wieder zuhause. Mit einem kleinen Kulturschock, weil China schon wirklich ganz anders ist als Europa. Man findet sich ohne einen Guide keinen Kilometer zurecht, weil auch fast niemand Englisch spricht. Aber die Agriculture University war wirklich wahnsinnig nett und hat sich super um Programm gekümmert.“
Die Flut an Informationen, kulturellen Unterschieden und Eindrücken war riesig! Johanna und die anderen 11 sind sehr froh diese Erfahrungen gemacht zu haben. Sei es die Vorliebe für chinesische Spießchen und die Abscheu vor Mais des einen oder das gute Bier aus Qingdao für den Anderen. Auch mussten sich die Studenten an einige Dinge erst gewöhnen, wie z.B. Glastüren vor Hoteltoiletten oder, dass man auf der Straße häufig ungefragt von der Bevölkerung fotografiert oder gefilmt wird. Die Feststellung, dass China nicht unbedingt als erste Wahl zum Auswandern in Frage kommt, gehörte auch zu den gewonnenen Erfahrungen.
Die Eindrücke dieser Reise werden die 12 mutigen Studenten sicherlich noch lange begleiten. Vielen Dank für euren Mut und eure Abenteuerlust!
Wir freuen uns sehr, dass diese Exkursion durch Prof. Fischmann möglich gemacht wurde und bedanken uns an dieser Stelle auch noch einmal herzlichst bei der Agriculture University für die gute Betreuung und das aufregende Programm! Vielen Dank! Xiè Xiè! 谢谢!
Wir sind sehr stolz, die Beijing Film Academy nun zu unseren internationalen Partnerschulen zählen zu dürfen und freuen uns sehr auf einen regen Austausch in den kommenden Jahren!
…und am Ende isst man doch immer beim Taiwanesen 😉
Fotografie © Johanna Greta Fastenau / Sönke Heuer