Nach langem Hin- und Her, etlichen Stunden Chinesisch Unterrichts und Emails, war es nun endlich soweit: mein Austauschsemester nach Qingdao, China stand vor der Tür. Genauer gesagt war es nur noch ein 10 Stunden Flug entfernt. Zufrieden lehnte ich mich also in meinem Passagiersitz zurück und schaute aus dem kleinen Fenster, wie Deutschland unter mir immer kleiner und kleiner wurde.
Schon wenige Stunden später war der erste Moment, als ich merkte, dass ich mich vielleicht nicht perfekt auf meine Reise vorbereitet hatte. Die Stewardess drückte mir einen offiziellen Einreiseschein in die Hand, worauf ich meinen Aufenthaltsort in China eintragen sollte. Die Adresse meiner Unterkunft war jedoch nur in einer Email, die ich unachtsamer Weise nicht auf meinen Laptop gespeichert hatte. Und was gibt es nicht im Flugzeug? Richtig; Internet. So saß ich da und mit fragenden Augen wendete ich mich wieder an die Flugbegleitung. Sie sah mich nur zweifelnd an und sagte: „Honey, wenn du nicht einmal eine Ahnung hast, wo du in China unterkommst, dann weiß ich es ganz bestimmt nicht!“
Am Ende ging doch alles in Ordnung und ich wurde glücklicherweise von Prof. Gaoxinfeng und seinen beiden studentischen Hilfskräften vom Flughafen eingesammelt. Ich wurde herzlich mit einem Essen empfangen, bevor sie mich zu meinem riesigen Appartement brachten.
Die ersten Tage verbrachte ich damit, mich anzumelden und nur mit der Hilfe der beiden studentischen Hilfskräfte: Liu Wenchao, Zhang Chao Kun konnte ich ein Bankkonto, sowie einen Handyvertrag einrichten.
Wenn ich meine bisherige Erfahrung nur in einem Stichwort zusammenfassen müsste, dann wäre es die Gastfreundschaft. Alle sind unglaublich hilfsbereit, obwohl mein Mandarin nicht wirklich weit reicht und viele des Englisch nicht allzu mächtig sind, so versuchen sie doch alles, einem zu helfen und einen zu unterstützen.
Das Semester hat gerade begonnen, doch zu den Vorlesungen und der Universität an anderer Stelle mehr.