Filmprojekt lässt Dinosaurier zu neuem Leben erwachenIm Landesmuseum Hannover sind die Dinos los! In Kooperation mit dem
Studiengang Mediendesign der Fachhochschule Hannover ist ein aufwendiger 3D-Kurzfilm entstanden, der den Besuchern des
Landesmuseums das Jagdverhalten des Tyrannosaurus rex an Hand modernster Computeranimation veranschaulicht.
Nordamerika in der Oberkreide, vor 67 Millionen Jahren: Ein Parasaurolophus befindet sich auf der Flucht vor dem gefährlichsten Raubsaurier dieser Zeit, einem Tyrannosaurus rex. Dies ist der Schauplatz des dreiminütig animierten 3DKurzfilms den Meike Ulferts und Arthur Ulmann, Studenten des Studiengangs Mediendesign an der Fachhochschule Hannover, im Rahmen ihrer Semesterarbeit entwickelt haben.Ausgangspunkt des Projekts ist der Schädel eines Tyrannosaurus rex, wie er im Landesmuseum ausgestellt wird. Der T-rex war nicht nur ein gefährlicher, sondern auch äußerst erfolgreicher Jäger. Ein Grund dafür war sein nach vorn gerichteter Blick. Durch die Überschneidung der Sichtfelder beider Augen entstand ein dreidimensionaler Sichtbereich. Beide Augen sahen die Beute aus einem jeweils etwas anderen Winkel, so dass ein räumlicher Seheindruck entstand, dem sich auch ein gut getarntes Beutetier kaum entziehen konnte. Ein weiteres Merkmal, das ihn zum herausragenden Jäger machte, waren die Nachrückerzähne im Ober- und Unterkiefer. Fiel ein Zahn aus, wuchs innerhalb weniger Tage ein neuer nach.
Die Aufgabenstellung für das Projekt lieferte Annette Richter, Oberkustodin am Fachbereich Naturkunde des Landesmuseums. »Es ging uns darum, den Besuchern zu veranschaulichen, wie ein T-rex gesehen und wie er folglich gejagt hat«, so Richter. »Das kann man an Hand von Schautafeln nur schwer erklären, da bietet sich aber der Einsatz von Filmanimationen förmlich an«, so die Paläontologin weiter. Neben ihrer Tätigkeit am Landesmuseum unterrichtet die Oberkustodin als Gastdozentin an der FH Hannover Biomechanik und Formenkunde der Wirbeltiere.
Aus der bereits zehn Jahre bestehenden Kooperation zwischen Museum und FH entwickelte sich die Zusammenarbeit mit Markus Fischmann, Professor an der Fakultät Medien, Information und Design, der Fachhochschule Hannover. Zusammen mit ihm und seinen Studenten schrieb Richter das Drehbuch für die animierte Kurzdoku. Schnell war klar, das Projekt ist wegen der Geschichte die erzählt wird, prädestiniert für eine 3D-Umsetzung. »Wir setzen die neueste Hollywoodtechnologie ein und müssen den Vergleich mit herausragenden Dokumentationen, wie die der BBC, nicht scheuen«, so Fischmann. »Der Standort Hannover nimmt in Sachen Computeranimation deutschlandweit eine herausragende Stellung ein und einige Absolventen desFachbereichs Mediendesign haben schon an großen Filmproduktionen, wie »Herr der Ringe«, »Avatar« oder »Konferenz der Tiere« mitgewirkt«, so der Diplom Designer weiter. »Das Landesmuseum hat herausragende Exponate und die Fachhochschule das nötige
Know How und die kreativen Köpfe, um diese Stücke und ihre Geschichte für unsere Besucher greifbarer zu machen. Eine klassische Win-Win-Situation«, so Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums.